Steinkauz-Erfassung in Aachen
Bereits seit 1995 koordiniert die NABU-Naturschutzstation Aachen im zweijährigen Turnus Steinkauz-Kartierungen in der Region Aachen. In Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern des NABU Aachen, zumeist Mitglieder des Ornithologischen Arbeitskreises, werden hierbei die Reviere der kleinen Eulenart erfasst. Die so gewonnenen Daten liefern wichtige Kenntnisse über das Vorkommen und die Populations-Entwicklung des Steinkauzes in Aachen und sind unerlässlich, um die Tiere nachhaltig zu schützen. Insbesondere im Rahmen der Aufstellung des neuen Landschaftsplans der Stadt Aachen lieferte das Wissen um die Revier-Standorte wichtige Argumente für die Ausweisung von Schutzgebieten. Neben den regelmäßigen Erfassungen werden seit Jahren von der NABU-Naturschutzstation und dem NABU Aachen im Stadtgebiet Niströhren für den Steinkauz angebracht.
Die Steinkauz-Population in Aachen ist trotz aller Schutzbemühungen seit mehreren Jahren leicht abnehmend und weiterhin nicht gesichert. Dennoch gibt es Hoffnung: Neben Revier-Verlusten in den letzten Jahren durch schneereiche Winter (2009/10 und 2010/11) oder durch Störungen und Bautätigkeit (z. B. im Bereich Soers und Melaten) konnten sich auch neue Reviere etablieren. 2017 konnten insgesamt 24 Reviere vom Steinkauz im Stadtgebiet Aachen nachgewiesen werden.
Wie viele Reviere 2019 festgestellt werden können, wird die von Februar bis April stattfindende Kartierung zeigen. Dafür werden die Hobby-Ornithologen von der NABU-Naturschutzstation mit Material und Anleitung ausgestattet und kontrollieren die in Frage kommenden Lebensräume. Im Laufe des Jahres werden die Ergebnisse dann von Mitarbeitern der Naturschutzstation zusammengetragen und ausgewertet.
Die Daten der vergangenen Erfassungen wurden in der ornithologischen Fachzeitschrift für Nordrhein-Westfalen veröffentlicht und können hier abgerufen werden (Aletsee, 2014: Der Steinkauz Athene noctua in Aachen 1995 bis 2013: Populationsentwicklung, Besiedlungskontinuität, Habitatausstattung. Charadrius 50, Heft 1, 89-97).