Steinkauz

Steinkauz

Der Steinkauz (Athene noctua) – unsere kleinste heimische Eulenart. (Foto: Gerd Grünefeld)

Der Steinkauz in Aachen
Die NABU-Naturschutzstation Aachen koordiniert mit dem Ornithologischen Arbeitskreis des NABU Aachen alle zwei Jahre eine Steinkauz-Revierkartierung.

Ziele der regelmäßigen Erfassung sind:

  • Flächige Ermittlung des Bestandes in der Stadt Aachen
  • Untersuchung der Bestandsentwicklung durch Vergleich mit früheren Kartierungen
  • Untersuchung der Revierbindung an Streuobstwiesen und anderen Strukturen
  • Ermittlung der Effizienz von künstlichen Brutröhren
  • Entwicklung der Revieranzahl des Steinkauzes (Athene noctua) in der Stadt Aachen 1995-2015.

Merkmale
Der Steinkauz (Athene noctua) ist im Rheinland unsere kleinste Eulenart. Grundfarbe braun, hell gesprenkelt. Augen gelb. Ruf: ein helles durchdringendes „kwiu“. Vorwiegend dämmerungs- aber z.T. auch tagaktiv. Ansitzjäger. Reviergröße 10 – 40 ha.

Lebensraum
Er besiedelt vorwiegend alte Streuobstbestände und extensiv genutzte Weiden mit Kopfbäumen und Schneitelbuchen. Hier findet er sowohl ausreichend Nahrung als auch geeignete Bruthöhlen. Als Brutplatz werden neben natürlichen Baumhöhlen auch entsprechende Brutmöglichkeiten in alten Gemäuern oder auch künstliche Röhren angenommen.

Nahrung
Als Nahrung bevorzugt der Steinkauz Kleinsäuger (Mäuse). Er erbeutet aber auch Kleinvögel, Insekten und sogar Regenwürmer. Als Endglied der Nahrungskette ist der Steinkauz ein hervorragender Indikator der strukturierten, extensiv genutzten Kulturlandschaft.

Bestand und Bestandsentwicklung
Die Niederrheinische Bucht gilt als Verbreitungsschwerpunkt des Steinkauzes in Deutschland. Der Kreis und die Stadt Aachen werden flächig mit geringer Dichte bis zur südlichen Grenze, Sief – Hahn – Breinig, besiedelt. Die Höhenlagen der Eifel (Roetgen, Simmerath) werden aus klimatischen Gründen gemieden. Seit den 50er Jahren erleidet der Steinkauz in der Region, wie in ganz Europa dramatische Populationseinbußen.

Gefährdung und Schutz
Hauptursache für den kontinuierlichen Rückgang ist die parallel verlaufende Zerstörung des Lebensraumes: Flurbereinigung, Abholzung alter Streuobstbestände und Kopfbäume, Vernichtung ortsnaher Weideflächen durch Neubausiedlungen. Zusätzlich wirken sich der Pestizideinsatz und der zunehmende Autoverkehr negativ auf den Bestand aus. Natürliche Verluste durch Prädatoren (Habicht, Marder, etc.) oder strenge, schneereiche Winter werden von einer stabilen Population schnell ausgeglichen.

Entsprechend den Gefährdungsursachen muss der Schwerpunkt aller Schutzbemühungen auf den Erhalt und die Neuschaffung geeigneter Lebensräume liegen. In der Aachener Region gilt es insbesondere reichstrukturierte Grünlandflächen (inkl. Kopfbäume, Hecken, alte Streuobstbestände) zu sichern. Darüber hinaus müssen solche Strukturen wieder neu geschaffen werden. Da in den 60er bis 80er Jahren fast keine hochstämmigen Obstbäume gepflanzt wurden, ist das Anbringen künstlicher Brutröhren oftmals notwendig.

Der Steinkauz ist nach der Vogelschutzrichtlinie der EU geschützt.

Rote Liste NRW (2010): Gefährdet

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