Bäume und Raine – Leben in der Kulturlandschaft

Bäume und Raine – Leben in der Kulturlandschaft

Wie ein Leuchtturm ragt diese allein stehende Eiche über die Weide, spendet Schatten, Nahrung und Lebensraum. (Foto: Dr. M. Aletsee)

Seit Januar 2023 läuft das Projekt „Bäume und Raine – Leben in der Kulturlandschaft“ der Naturschutzstation Haus Wildenrath und der NABU-Naturschutzstation Aachen. Die Zielsetzung knüpft an das Projekt „Biotopverbund im Westen – der Westwall“ an, das Ende 2022 auslief: auch im Projekt „Bäume und Raine“ geht es um die Verknüpfung von Lebensräumen, diesmal mit dem Schwerpunkt auf Solitärbaumen, Hecken und extensiv genutzten Obstwiesen.

Das Projekt hat eine Laufzeit von 3 Jahren und wird gefördert vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), den Städten Aachen und Mönchengladbach sowie dem NABU-Stadtverband Aachen.


Traditionelle Kulturlandschaft im Raum Aachen

Seit Jahrhunderten ist die Kulturlandschaft in Aachen durch Ackerbau und Beweidung geprägt. Dabei wurden Bäume und Hecken seit je her auch als Grenzmarkierung, Einzäunung oder Ressourcen genutzt. Solitärbäume stehen oft an der Stelle, an der mehrere Grundstücke zusammentreffen. Dornige Hecken zäunten das Vieh ein und Kopfbäume spendeten Holz für Werkzeuge oder Körbe. Vielerorts ist die Wirtschaftliche Beudeutung dieser Strukturen heutzutage überholt. Durch die ausbleibende oder nun maschinell gestützte Nutzung verschwinden große Hecken und alte Bäume langsam aber sicher aus unserer Agrarlandschaft.

Dies stellt einen großen Verlust dar – nicht nur für das Gesicht der Landschaft, die von der menschlichen Bevölkerung als Heimat wahrgenommen wird, sondern besonders für zahlreiche Tierarten, die sich an unsere Kulturlandschaft angepasst haben. Hecken und Kopfbäume bieten ideale Nistmöglichkeiten und Futter für Feldvögel und Kleinsäuger wie der Haselmaus. Extensiv genutzte, beweidete Streuobstwiesen sind besonders beliebt bei vielen Insekten, aber auch dem Steinkauz. Selbst das Weidevieh profitiert von Bäumen und Hecken, denn in den erwartbar heißen Sommern kann es sich im Schatten ausruhen.

Maßnahmen – Schutz durch Nutzung

Der intensiven, maschinellen Landwirtschaft fallen viele Strukturen zum Opfer. Die NABU-Naturschutzstation Aachen setzt sich für den Erhalt traditioneller, extensiv genutzter Streuobstwiesen und breiter Landschaftshecken ein. Auch Solitärbäume sollen als wertvolle Landschaftsbestandteile im Rahmen dieses Projekts nachgepflanzt werden, damit auch in 100 Jahren noch Baumriesen unser Umland prägen.

Die Kulturlandschaft kann nur zusammen mit Menschen geschützt werden. Daher liegt ein Schwerpunkt des Projekts darauf, die Öffentlichkeit und vor allem Eigentümer von landwirtschaftlichen Flächen darüber zu informieren, wie wichtig Struktur-gebende Elemente wie einzelne Bäume und Landschaftshecken sind. Außerdem werden Eigentümer bei der Planung und Umsetzung von Neu- und Nachpflanzungen unterstützt.


Übersicht

Projektträger: Naturschutzstation Haus Wildenrath. Die NABU-Naturschutzstation Aachen ist Projektpartner.

Projektstart: 01.01.2023

Laufzeit: 3 Jahre

Projektförderer: Landschaftsverband Rheinland, Stadt Aachen, NABU-Stadtverband Aachen


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