Haselmaus
Die Haselmaus in Aachen
Über die genaue Verbreitung der Haselmaus in Aachen ist nur wenig bekannt. Es gibt Gebiete, vor allem entlang des Biotopverbundes „Westwall“, in denen ihr Vorkommen vermutet wird. Im Rahmen des Projekts „Biotopverbund im Westen – Der Westwall“ plant die Naturschutzstation Aachen daher, die Verbreitung der Haselmaus entlang des Westwalls zu untersuchen. Sollte ihr Vorkommen festgestellt werden, wird die Population mit geeigneten Maßnahmen gestärkt werden.

Merkmale
Die Haselmaus ist die kleinste heimische Schlafmausart. Ausgewachsene Tiere werden nur etwa daumengroß. Ihr Fell ist orangebraun gefärbt mit einem weißen Fleck an Kehle und Brust. Beim Klettern hilft der dicht behaarte und sechs Zentimeter lange Schwanz.
Lebensraum
Für ihren Lebensraum benötigt die Haselmaus dichte Hecken oder Laub- und Mischwälder mit artenreichem Unterwuchs. Wieder begrünte Kahlflächen sowie Waldsäume und junge Aufforstungsflächen mit vielen Früchte tragenden Sträuchern (Himbeere, Brombeere, Faulbaum, Weißdorn) bieten geeignete Lebensräume mit Verstecken und Nahrung.
Lebensweise
Haselmäuse sind sehr scheu und dämmerungsaktiv, weshalb man sie nur selten zu Gesicht bekommt. Als geschickte Kletterer meiden sie den Bodenkontakt. Sie bauen kleine Kugelnester aus Zweigen, Gras und Blättern oder ziehen in Baumhöhlen oder Vogelnistkästen ein. Dort verbringen sie dann auch ihren Winterschlaf, der etwa von Oktober bis März andauert.
Nahrung
Die Haselmaus passt ihren Speisezettel der Jahreszeit an: Im Frühjahr ernährt sie sich vor allem von Knospen, Blüten und Samen. Im Sommer frisst sie Früchte und Beeren, aber auch Insekten, Schnecken, Würmer oder Vogeleier. Im Herbst wird mit fettreicher Kost wie Haselnüssen, Eicheln, Bucheckern und Kastanien der nötige Winterspeck für den Winterschlaf angefressen.
Gefährdung und Schutz
Mit dem fortschreitenden Verschwinden von Hecken, Waldsäumen und Unterwuchs aus unserer Landschaft verliert die Haselmaus ihre Nahrungsgrundlage und ihren Lebensraum. Die Art ist nach der europäischen FFH-Richtlinie (Anhang IV) und dem Bundesnaturschutzgesetz besonders und streng geschützt.
Quellen: NABU Thüringen, NABU Sachsen
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