Der Kiebitz – Vogel des Jahres 2024
Auch in diesem Frühjahr wurden wieder Maßnahmen zum Erhalt des Kiebitzes durchgeführt. Der Kiebitz ist ein besonders stark gefährdeter Feldvogel, welcher durch den Verlust seines natürlichen Lebensraums drastische Populationsrückgänge verzeichnet. Seit den 1990er Jahren sind etwa 90% der Reviere verschwunden. Die mutmaßlichen Gründe für den Rückgang sind vielfältig, der Hauptgrund ist aber eine veränderte und intensivierte Landnutzung. Auch die Erholungsnutzung in der Agrarlandschaft in Kombination mit nicht angeleinten Hunden spielt lokal eine Rolle, so z.B. im Bereich des Uniklinikums. Auch der Bau von Windkraftanlagen hat nachweislich negative Auswirkungen auf die Kiebitzbestände.
Gute Zusammenarbeit mit den lokalen Landwirten
Als Gegenmaßnahme setzt sich die NABU-Naturschutzstation zusammen mit dem Ehrenamt und der unteren Naturschutzbehörde seit 2017 intensiv für den Kiebitz ein. Der Gelegeschutz steht dabei im Vordergrund, denn der Kiebitz ist Bodenbrüter und brütet während der Bearbeitungszeit der landwirtschaftlichen Flächen. Zahlreiche Landwirte werden regelmäßig kontaktiert und nach anfänglichen Zögern entstanden fruchtbare Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Dank der guten Zusammenarbeit konnten in den letzten Jahren die meisten Gelege und Jungvögel geschützt werden. Auch längerfristige Hilfen wie das Anlegen von Blühflächen, Kurzzeitbrachen und Kleingewässern versprechen Besserung, denn die Jungvögel brauchen in den ersten Wochen viele Insekten.
Aufwind für den Kiebitz?
In den letzten Jahren konnte der Bestandsrückgang durch die Arbeit der NABU-Naturschutzstation in Aachen aufgehalten werden. Aktuell haben wir im Aachener Norden einen Bestand von 12 Kiebitz-Brutpaaren. Ob diese Maßnahmen zum Erhalt des Vogels des Jahres 2024 im Stadtgebiet Aachen ausreichen ist allerdings ungewiss, denn hierfür müsste die Population großräumig stabilisiert werden.
Am 8. Mai wurde auch in der Aachener WDR-Lokalzeit ein Beitrag zum Kiebitz und der Arbeit der NABU-Naturschutzstation gesendet. Diesen kann man noch bis Mai 2026 in der ARD-Mediathek anschauen.