Blühstreifen im Herbst und Winter

Blühstreifen sind nicht nur im Sommer eine Augenweide, sondern bieten das ganze Jahr über einen ökologischen Mehrwert.

Im Sommer bieten die Blüten vielen Tieren Nahrung in Form von Nektar und Pollen. Doch auch in den kalten Monaten spielen sie eine wichtige Rolle, da sie vielen Tieren als Rückzugsort dienen.

Leider werden Blühstreifen im Herbst meist vollständig gemulcht, um die Flächen „aufgeräumt“ erscheinen zu lassen. Doch genau das ist für die Insektenfauna von Nachteil.

Warum sollten Blühstreifen im Herbst nicht komplett gemäht werden?

Die welken Pflanzen bieten überwinternden Insekten wie Käfern, Schmetterlingen und Wildbienen einen dringend benötigten Unterschlupf. Viele Insektenarten legen ihre Eier oder Larven in den Stängeln der Pflanzen ab oder ziehen sich zum Überwintern in die Laubstreu zurück. Daher ist es wichtig Blühstreifen im Winter stehen zu lassen. Nur so können die überwinternden Insekten im nächsten Frühling schlüpfen und sich vermehren.

Blühstreifen sind jedoch nicht nur für Insekten wichtig. Auch Vögel und Kleinsäuger profitieren von den nicht gemulchten Flächen. Die Samenreste sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, während Kleinsäuger wie Feldhasen in den dichten Pflanzenteilen Schutz vor Kälte und Fressfeinden finden.

Blühstreifen im Herbst. In der ausgeräumten Landschaft bietet der Blühstreifen eine wertvolle Struktur.(Foto: J. Lüdemann)

Natürliche Vielfalt statt vermeintlicher Ordnung

Zwar mögen die verwelkten Pflanzen auf den ersten Blick unordentlich erscheinen, doch grade diese Strukturen sind essenziell für ein intaktes Ökosystem. Blühstreifen sollten daher, wenn überhaupt, nur in Teilen (max. 50%) gemäht oder gemulcht werden.

Auch im Garten überwintern Insekten

Gleiches gilt übrigens auch für den eigenen Garten. Auch hier überwintern zahlreiche Insekten in und an den welken Pflanzen oder in der Laubstreu. Daher sollte auch hier nicht zu intensiv „aufgeräumt“ und Vegetationsstrukturen über den Winter stehen gelassen werden.