Biotopverbund Westwall am Schneeberg in Aachen
Landschaftsbildprägendes und naturschutzfachlich hochwertiges Kulturlandschaftselement
Über eine mehr als 1,5 km lange Strecke verläuft ein Abschnitt des Westwalls vom Schneeberg in nordwestliche Richtung durch die intensiv genutzte Ackerlandschaft. Der südliche Abschnitt, der seinen Ursprung am bewaldeten Teil des Schneebergs hat, ist dicht mit Bäumen und Sträuchern bewachsen. Nach rund 500 m kreuzt der ehemalige Westwall den Schlangenweg. Im folgenden 400 m langen Abschnitt ist die Höckerlinie mit Erde überdeckt und wird landwirtschaftlich genutzt. Nur hin und wieder treten einzelne Betonhöcker an die Oberfläche. Der letzte Abschnitt, der zunächst über 350 m in nordwestliche Richtung und nach der Kreuzung mit einem Wirtschaftsweg in nördliche Richtung verläuft, wird nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. Dementsprechend hat sich auch hier ein – wenn auch teilweise lückiges – Feldgehölz entwickelt.
Teil des Biotopverbunds
Der Abschnitt des Westwalls am Schneeberg verläuft zum Großteil durch eine ausgeräumte Ackerlandschaft. Hier sind nur noch vereinzelt kleinflächige Strukturen wie etwa Sträucher (Kastenhecken) oder Säume vorhanden. So ist das Feldgehölz auf der Höckerlinie über weite Strecken die einzige hochwertige Struktur, die sich positiv auf den Naturhaushalt auswirkt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass hier mehr als 50 Jahre alte Eichen sowie Vogelkirschen und Weiden stehen. Zusätzlich haben sich Sträucher wie Schwarzer Holunder, Himbeere und Rose angesiedelt. Solche Baum- und Straucharten bieten anders als exotische Pflanzen zahlreichen hier heimischen Wildtieren Nahrung. So sind beispielsweise die früh blühenden Weiden oftmals die einzige Nahrungsquelle für Wildbienen im zeitigen Frühjahr. Vogelkirsche und Holunder bieten ebenso wie Himbeere und Rose verschiedenen Vögeln und Kleinsäugern ab dem Sommer Nahrung. Dementsprechend brüten in diesem Westwall-Abschnitt auch zahlreiche Vögel, beispielsweise Amsel, Kohl- und Blaumeise sowie Mönchsgrasmücke. Weitere Vogelarten, die in der Ackerlandschaft zu Hause sind, sind Dorngrasmücke und Goldammer. Darüber hinaus dienen die Gehölze als Deckung für Feldvögel wie Rebhuhn und Fasan, aber auch für Fuchs, Reh und Feldhase.