Exkursion „Wilde Schotten“

Am 3. Juni 2018 leitete Dr. Manfred Aletsee, Leiter der NABU-Naturschutzstation Aachen, die Exkursion mit dem schönen Namen „Wilde Schotten“. Doch nicht nach Schottland führte er die Exkursionsteilehmer jeden Alters – von Grundschülern bis Senioren – sondern durch großflächige Weidegebiete in der Nähe des Dreiländerecks. Die niederländische Stiftung ARK hat hier mit Unterstützung der Provinz Limburg eine Dauerbeweidung mit schottischen Hochlandrindern eigerichtet. Die Rinder konnten bei der Exkursion sogar eingehend beobachtet werden – wenn auch aus gebührendem Sicherheitsabstand.

Schottisches Hochlandrind. Foto: Dr. Manfred Aletsee.

Die Einrichtung solcher Dauerweideflächen ist Teil des Life-Projekts „BOVAR“. Dauerweide oder Ganzjahresbeweidung bedeutet dabei, dass die Tiere das ganze Jahr über, also auch im Winter, auf der Weide sind. Die großräumigen Offenlandflächen, welche hier entstehen oder erhalten werden, sind in unserer Kulturlandschaft selten geworden und bieten vielen darauf spezialisierte Arten einen wichtigen Lebensraum. So konnten die staunenden Exkursionsteilnehmer das seltene Schwarzkehlchen mit dem Fernglas beobachten. Doch auch Amphibien kommt diese Art der Beweidung zu Gute, denn die Rinder schaffen an bestimmten Stellen durch ihren Tritt offene Bodenflächen, auf denen durch Regen oder Grundwasser kleine Gewässer entstehen. Diese sind meist flach und nur temporär, und daher frei von großen Räubern wie Fischen, die den Laich von Kröten, Unken oder Molchen fressen könnten.

Schwarzkehlchen. Foto: Dr. Manfred Aletsee.

Foto: Harald Hupp.

Ein kleiner Bach führte durch die Fläche, welche zum Teil versumpft war, sodass Teilnehmer ohne festes Schuhwerk einen Bogen um die nassen Flächen machten. Trotz ein paar nasser Socken gab es am Ende der kleinen Wanderung jedoch dank schönstem Sonnenschein, spannenden Naturerlebnissen und vielen interessanten Infos nur strahlende Gesichter.

Foto: Harald Hupp.