Karl, der Feldhamster ist erwacht
Lange haben sie auf sich warten lassen, doch nun konnten die Mitarbeiter der NABU-Naturschutzstation Aachen endlich wieder Feldhamster in Horbach beobachten. „Fast hatten wir die Hoffnung schon aufgegeben“ so Dr. Manfred Aletsee, Leiter der NABU-Naturschutzstation Aachen. „Normalerweise werden Feldhamster in unserer Region bei günstiger Witterung auch schon Mitte April wieder aktiv“. Die beiden nachgewiesenen Exemplare haben sich aber etwas mehr Zeit gelassen. Daher ist die Freude besonders groß, dass die Bemühungen aus dem letzten Jahr nicht umsonst waren.
Im Mai wurden erste Feldhamster beobachtet, die in der Horbacher Börde überwintert haben.
Im vergangenen Jahr hat die NABU-Naturschutzstation gemeinsam mit der Provinz Limburg und der Stadt Aachen 30 Feldhamster in Horbach ausgewildert. Auch Klaus Meiners, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Aachen, freut sich über die ersten Erfolge der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. „Gemeinsam mit den Landwirten vor Ort, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre, hoffen wir auf eine positive Entwicklung der Feldhamster-Bestände“. Denn in den kommenden Wochen sollen weitere Feldhamster aus der Zucht des Gaia-Zoos ausgewildert werden.
Bei dem Projekt geht es nicht allein um das Nagetier Feldhamster. „Der ehemalige Schädling ist vielmehr ein Sinnbild für den Verlust der Artenvielfalt in unserer Landschaft“, so Dr. Aletsee. „Denn dort wo sich der Feldhamster wohlfühlt trifft man oftmals auch auf typische Ackerwildkräuter, Insekten und auch auf Feldlerche, Rebhuhn oder Wachtel“. Und wenn es gelingt den Feldhamster im Aachener Norden wieder anzusiedeln, haben auch all diese selten gewordenen Arten hier wieder eine Chance zu leben.