Neues internationales Großprojekt zum Amphibienschutz

NRW-weite Auftaktveranstaltung des EU-LIFE-Projektes Management der Gelbbauchunke und anderer Amphibienarten dynamischer Lebensräume (LIFE BOVAR)

Am 18. Juli fand die feierliche NRW-weite Auftaktveranstaltung des internationalen EU-Großprojektes „LIFE BOVAR“ statt. Umweltministerin Ursula Heinen-Esser gab den offiziellen „Startschuss“ für das Projekt in NRW. Heinen-Esser: „Ich freue mich, ein solches Projekt für Nordrhein-Westfalen zu starten. In diesem LIFE BOVAR-Projekt arbeiten zwei deutsche Bundesländer und Akteure in den Niederlanden gemeinsam für dieselbe Sache. Es steht in der Tradition von insgesamt 33 LIFE-Naturschutzprojekten in Nordrhein-Westfalen, die mit einem Budget von rund 100 Millionen Euro seit 1992 hier umgesetzt wurden; so viele wie in keinem anderen Bundesland“, und weiter:  „Ich wünsche dem Projekt viel Erfolg. Denn Arten wie die Gelbbauchunke haben es heute in unserer Kulturlandschaft nicht leicht zu überleben. Sie sind Pionierarten, die immer wieder neu entstehende Lebensräume besiedeln.“

Die Projektgemeinschaft wird zusammen mit Kooperationspartnern bestehende Populationen der gefährdeten Zielarten Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Kreuzkröte und Kammmolch stärken. Das Projekt wird von der Europäischen Union (EU) mit Mitteln aus dem EU-Umweltprogramm für Natur und Biodiversität gefördert. Seit Anfang März 2018 widmet sich die Projektgemeinschaft in dem international tätigen Artenschutz-Projekt mit dem Kurztitel „LIFE BOVAR“ dem Management der Gelbbauchunke und anderer gefährdeter Amphibienarten dynamischer Lebensräume. Dabei sollen die Zielarten vor allem in Schutzgebieten, wie zum Beispiel dem FFH-Gebiet Brander Wald und den Naturschutzgebieten Indetal, Walheim und Steinbruch Schmithof profitieren.

Der NABU Niedersachsen als Projektträger wird zusammen mit seinen Projektpartnern, der NABU-Naturschutzstation Aachen, der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) Soest und der Stichting Instandhouding Kleine Landschapselementen (IKL) in Limburg über einen Zeitraum von acht Jahren Projektaktionen und Artenschutzmaßnahmen durchführen, um einen Beitrag zur biologischen Vielfalt zu leisten. Projektgebiete in NRW liegen im Kreis Minden-Lübbecke, in der Stadt Aachen und im Kreis Soest.

Im Kreis Soest begrüßten der Vorsitzende der ABU, Joachim Drüke, und der stellv. Vorsitzende des NABU NRW, Christian Chwallek, die rund 40 geladenen Gäste. Nach Grußworten von Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, dem stellv. Landrat des Kreises Soest, Dr. Günter Fiedler, dem Präsidenten der NRW-Stiftung, Eckhard Uhlenberg und dem Bürgermeister der Stadt Erwitte, Peter Wessel, stellten für den Projektträger NABU Niedersachsen Christian Höppner sowie für die beiden nordrhein-westfälischen Projektpartner NABU-Naturschutzstation Aachen, Dr. Manfred Aletsee, und ABU, Christian Härting, das Projekt vor. Nach einer Stärkung ging es in das FFH-Gebiet „Büecke und Hiddingser Schledde“, eines der drei Projektgebiete im Kreis Soest.