Geburtshelferkröte

Geburtshelferkröte

Die Geburtshelferkröte in Aachen:

In Aachen wird die Population der Geburtshelferkröte, sowie weiterer EU-weit geschützter Amphibienarten, im Rahmen des Life-Projekts „BOVAR“ gestärkt. Durch die Anlage von Gewässern und von Offenland werden Laichgewässer und Sommerlebensräume geschaffen, die für das Überleben der Art notwendig sind. Mehr Informationen zu dem Projekt gibt es hier.

Geburtshelferkröte mit Laichschnüren. Bild: NABU/Heinz Strunk

Merkmale:

Mit einer Größe von bis zu 5,5 Zentimetern ist die Geburtshelferkröte eine relativ kleine Art. Sie ist gelblich bis bräunlich-grau gefärbt mit undeutlichen dunkleren Flecken. Seitlich weist sie jeweils eine Reihe, meist rötlicher, Warzen auf. Ein weiteres Merkmal sind die senkrecht verlaufenden, schlitzförmigen Pupillen.

Lebensraum:

Die Geburtshelferkröte bevorzugt wärmebegünstigte Lebensräume, die zahlreiche Verstecke, wie Steinhaufen oder Erdlöcher, aufweisen. Für die Fortpflanzung kommen sonnige bis halbschattige Gewässer unterschiedlichster Größe in Frage. Ursprünglich waren Amphibien wie die Geburtshelferkröte auf dynamische Bachauen angewiesen, die heute weitgehend aus der Landschaft verschwunden sind. Stattdessen sind in Deutschland vor allem Steinbrüche, Tongruben und militärische Übungsplätzen typische Lebensräume geworden. Im Siedlungsbereich findet man die Geburtshelferkröte mitunter in Gärten oder Friedhöfen.

Lebensweise:

Die Paarung erfolgt an Land. Der Name Geburtshelferkröte kommt daher, dass die Männchen die Laichschnüre daraufhin um die Hinterbeine gewickelt mit sich herumtragen und später die Larven in ein Gewässer absetzen. Dort entwickeln die Larven sich entweder noch im selben Jahr zur Kröte oder sie überwintern im Larvenstadium im Gewässer und schließen die Metamorphose im nächsten Frühling ab.

Im Volksmund wird die Art auch „Glockenfrosch“ genannt, weil ihr Ruf wie eine Glocke klingt.

Nahrung:

Die adulten Tiere fressen Insekten, Würmer, Spinnen und Gliederfüßer. Die Kaulquappen weiden Algen ab und fressen zerfallenes organisches Material.

Gefährdung und Schutz:

Zu den Gefährdungsursachen zählen unter anderem Zerstörung oder Beeinträchtigung von Lebensräumen, Lebensraumzerschneidung sowie eine Pilzerkrankung (Chytridiomykose). Verluste geeigneter Lebensräume treten durch Verfüllung von Tümpeln, Bebauung, Düngeeintrag, Fischbesatz, Rekultivierung und Umgestaltung von Abbaugebieten, natürliche Sukzession (Ausbreitung von Gehölzen) sowie Nutzungsaufgabe von militärischen Übungsplätzen auf.

Die Geburtshelferkröte ist europaweit nach der FFH-Richtlinie (Anhang IV) geschützt und streng geschützt nach dem Bundesnaturschutzgesetz.

Für den Schutz der Geburtshelferkröte und anderer Amphibienarten werden in Aachen im Rahmen des LIFE-Projekts BOVAR zahlreiche Maßnahmen umgesetzt.

Quellen: NABU Bundesverband, Amphibien- und Reptilienschutz aktuell

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